NAVIGATION
Ein Buch mit sieben Siegeln?
Die
Navigation
ist
mit
die
wichtigste
Aufgabe
eines
Skippers
an
Bord.
Er
sollte
in
der
Lage
sein,
seinen
aktuellen
Standort
und
seinen
Kurs
zu
bestimmen!
Für
das
Binnenrevier
ist
das
alles
gar
nicht
so
schwierig.
Die
Tonnen,
die
auf
größeren
Gewässern
existieren,
befinden
sich
auch
alle
in
der
Karte.
Passiert
man
eine
Tonne,
kann
man
die
Beschriftung
als
Hilfe
nehmen.
Jede
Tonne
ist
inklusive
Beschriftung in der Karte eingezeichnet.
Mich
hatte
letztens
ein
Skipper
angemailt,
der
wissen
wollte,
wo
er
Infos
für
eine
Tour
in
Holland
mit
einem
5m
breiten
Schiff
bekommen
könnte.
Hier
meine
Antwort,
die
für
jeden
Skipperanfänger
interessant
sein
dürfte:
Um
Informationen
über
Durchfahrtshöhen,
bzw.
Breiten
für
Holland
zu
erhalten,
sind
die
Karten
vom
holländischen
ANWB
(
www.anwb.nl
)
sehr
hilfreich.
Auf
ihnen
sind
sämtliche
Wasserstraßen
mit
Tiefen-
Angaben,
Brückenangaben
(beweglich
oder
feststehend,
Höhen
und
Breiten)
sowie
Anlegestellen
verzeichnet.
Die
Angaben
sind
meistens
in
Dezimeter
angegeben.
In
der
Regel
liegen
sie
auf
jedem
Charterschiff
aus.
Jeder
gut
sortierte
Freizeitmarkt
mit
Wassersportabteilung
führt
diese
Karten.
Für
weitere
Infos
gibt
es
noch
den
Watersportalmanaak.
Es
hat
die
Form
eines
etwas
dickeren
Taschenbuches.
In
ihm
stehen
zu
fast
jeder
Stadt
oder
Dorf,
sämtliche
Infos
über
die
vorhandenen
Brücken,
deren
Maße,
sowie
den
Öffnungszeiten.
Auch
dieses
Buch
ist
an
Bord
jedes
Charterschiffes
Pflicht.
In
den
Karten
sind,
neben
den
Durchfahrtshöhen,
auch
wichtige
topografische
Gegebenheiten
(Hochspannungsleitungen, Achtung Segler!), freie Anlegeplätze (freie = kostenlos/Marrekrite).
Was
heißt
Marrekrite?
Marrekrite-Liegeplätze
befinden
sich
in
der
Regel
mitten
in
der
Natur.
Du
kannst
dort
festmachen
und
auch
übernachten.
Meistens
steht
dort
auch
ein
Abfallcontainer,
so
daß
Du
Deinen
Müll
dort
umweltgerecht
entsorgen
kannst.
Liegeplätze
werden
in
der
Karte
vom
ANWB
als
kleine
rote
"Männeken"
dargestellt,
ein
roter,
runder
Punkt
auf
einem
Zylinder.
Sieht
halt
aus
wie
ein
kleines
"Männeken".
Hier mal ein kleiner Ausschnitt:
Sieht
auf
dem
ersten
Blick
schlimmer
aus,
als
es
eigentlich
ist.
Nach
einem
kurzen
Moment
der
Eingewöhnung,
bzw.
Orientierung,
erkennt
man
die
einzelnen
Liegeplätze,
die
Brücken,
markante
Straßen, etc. Quelle: ANWB Wasserkarte Fryslan,
www.anwb.nl.
Die
Karten
vom
holländischen
ANWB
gibt
es
in
unterschiedlichen
Ausgaben
und
beinhalten
somit
die
unterschiedlichen
holländischen
Fahrgebiete.
Also
bitte
sich
vorher
im
Klaren
darüber
sein,
wo
man
hin
will und dann die entsprechende Karte kaufen.
Beabsichtigt
man,
größere
Gewässer,
wie
zum
Beispiel
das
Ijsselmeer
zu
befahren,
wird
es
wesentlich
aufwändiger.
Das
Ijsselmeer
ist
ein
Gewässer
mit
vielen
Tücken.
Es
gibt
dort
Untiefen,
schnell
wechselndes
Wetter,
hohe
Wellen,
in
Teilbereichen
Berufsverkehr.
Also
alles,
was
eine
Navigation
bedingen,
bzw.
auch
erschweren
können.
Nichts
desto
trotz
ist
das
Ijsselmeer
ein
interessantes
Fahrgebiet,
gerade
auch
wegen
der
Navigation.
Es
gibt
amtliche
Seekarten,
ohne
die
man
auf
gar
keinem
Fall
auf´s
Ijsselmeer
fahren
sollte.
Auf
ihr
sind
sämtliche
Infos
über
Tiefen,
Betonnung
und
Fahrwasser
verzeichnet.
Wer
noch
nie
auf
dem
Ijsselmeer
war,
oder
sogar
keine
Ahnung
von
Navigation
hat,
sollte
das
Ijsselmeer
auf
gar
keinem
Fall
befahren!
Zu
gefährlich!
Das
Befahren
des
Ijsselmeeres
mit
einem
Motorboot
bei
mehr
als
4
Bft.
ist
nicht
zugelassen.
Mein
Vercharterer
gibt
jedem
Skipper
persönlich
eine
sogenannte
Ijsselmeerfreigabe, die aber nur bis Windstärke 4 gilt.
Darüber hinaus ist das Befahren des Ijsselmeeres verboten!
Und das finde ich auch richtig so.
Wenn
eine
Seenotrettung
erforderlich
wird,
riskiert
man
nicht
nur
das
Leben
seiner
Crew
und
sein
eigenes,
sondern
auch
das
derer,
die
einem
in
dieser
Situation
zur
Hilfe
eilen
müssen.
Manche
sagen
zwar:
Es
ist
ihr
Job!
Aber
auch
sie
haben
Familie!
Also
bitte
nichts
riskieren!
Setzt
Euch
ein
paar
Stunden
auf
Euren
Hosenboden,
macht
den
SBF
See.
Während
den
Unterrichtsstunden
bekommt
Ihr
alles
Wissenswerte vermittelt. Aber auch, wenn Ihr den SBF-See habt, beherzigt bitte die folgenden Sätze:
Klar,
es
gibt
für
alles
ein
erstes
Mal,
aber
man
sollte,
meiner
Meinung
nach,
seine
erste
Ijsselmeertour
mit
Leuten
machen,
die
schon
mal
auf
dem
Ijsselmmer
selber
gefahren
sind
und
sich
im
Thema
Navigation
auskennen. Sie können einem zeigen, worauf man achten muß.
Für
mich
wird
die
kommende
Tour
auch
eine
kleine
Premiere:
Ich
fahre
zum
ersten
Mal
mit
einem
Motorschiff
auf
das
Ijsselmeer.
Ich
kenne
das
Ijsselmeer
von
meinen
Segeltouren,
bin
also
kein
Frischling
mehr. Was mich ein wenig "kirre" macht, ist folgender Umstand:
Wenn
der
Motor
ausfällt,
bin
ich
manövrierunfähig!
Als
Segler
hat
man
da
mehr
Möglichkeiten...
:-)
Ich
muß mich erst daran gewöhnen, dass ich mich auf dem Ijsselmeer von einer Maschine abhängig mache.
Es
gibt
auch
auf
dem
Ijsselmeer
eine
Betonnung,
an
der
man
sich
im
Groben
orientieren
kann,
die
Tonnen
sind
in
der
amtlichen
Karte
(Nr.
1810)
verzeichnet.
Aber
Vorsicht!
Die
Tonnen
sind
teilweise
sehr
weit
auseinander,
so
dass
man
sie
auf
dem
Wasser
visuell
nicht
verbinden
kann,
d.h.
man
kann
daraus
keine
Kurslinie
erkennen.
Man
kann
immer
in
Sichtweite
zum
Festland
fahren,
das
dauert
zwar
länger,
aber
markante
Punkte
an
Land
(Türme,
Windräder,
o.ä.)
sind,
in
der
amtlichen
Karte,
ebenfalls
verzeichnet.
Doch
auch
das
birgt
Gefahren:
Gerade
in
Ufernähe
gibt
es
zahlreiche
Vogelreservate,
Fischgründe,
Schwimmzonen und Untiefen. Zu nah darf man also auch nicht an das Ufer!
Für
alle
die,
die
sich
mit
Navigation
auskennen,
ist
der
Besitz
eines
GPS-Empfängers
von
Vorteil.
Er
zeigt
einem
die
momentane
Position
an.
Überträgt
man
diese
Position
in
die
amtliche
Karte,
hat
man
seinen
augenblicklichen
Standort.
Bewegt
man
sich
auf
dem
Wasser
vorwärts,
kann
man
nach
5
oder
10
min.
eine
weitere
Positionsbestimmung
vornehmen
und
diese
Position
ebenfalls
in
der
Karte
eintragen.
Verbindet
man
nun
diese
beiden
Positionen,
ergibt
sich
daraus
eine
sogenannte
Kurslinie.
Man
weiß
nun,
in welcher Richtung man unterwegs ist.
Doch
bitte
aufgepasst!
So
eine
Navigation
birgt
Risiken:
die
Batterien
sind
alle,
der
GPS-Empfänger
ist
defekt,
das
GPS-Signal
kommt
nicht
an!
Sich
bei
der
Navigation
ausschließlich
auf
einen
GPS-Empfänger
zu
verlassen,
ist
(mir
persönlich)
zu
gefährlich.
Es
ist
für
mich
lediglich
ein
Hilfsmittel,
um
meine
eigentliche
Navigation
zu
unterstützen.
Die
"Navigation
zu
Fuß",
ist
immer
noch
die
verlässlichste
Navigation!
Mehr
möchte
ich
zum
Thema
Navigation
nicht
schreiben.
Es
gibt
zahlreiche
Literatur!
Ich
habe
dieses
Thema
nur
aufgegriffen,
weil
ich
einige
Skipper
kennen
gelernt
habe,
denen
es
gelinde
gesagt,
am
"Ar..."
vorbei
ging,
was
Navigation
bedeutet,
oder
in
welche
Gefahren
sie
sich
begeben.
Ich
hatte
auch
schon
einen
"Skipper-Kollegen",
der
fand
das
angeblich
total
lustig,
dass
ein
Hubschrauber
über
ihn
kreiste
und
er
gefragt
wurde,
ob
alles
in
Ordnung
sei.
Er
war
lt.
seiner
Aussage
bei
Windstärke
8
mit
einem
9m-Gleiter
auf das Ijsselmeer gefahren. Noch Fragen? Ich hatte keine mehr!
Deshalb noch einmal in aller Deutlichkeit:
Bevor
Ihr
ein
Gewässer
befahrt,
wie
zum
Beispiel
das
Ijsselmeer,
macht
Euch
bitte
vorher
schlau!
Besucht
eine
VHS
oder
eine
Bootsschule!
Macht
den
SBF-See.
Das
vermittelte
Wissen
hilft
Euch
ganz
bestimmt,
und verhindert, dass ihr zu einem Seenotfall werdet. Danke!
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