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Törn 2
Törnbericht 2 Schiff: Sailing Home Crew 1: Marlies, Dirk, Christoph, Gabi, Skipper-Titus, Bella Crew 2: Christine, Martin, Marvin, Gabi, Skipper-Titus, Bella Nachdem wir 2007 bereits einen Crew-Wechsel während der Schiffstour praktiziert hatten, bot sich uns im Jahr 2008 die Gelegenheit, neue Crewmitglieder an Bord begrüßen zu können. Sie wollten mal „Seeluft“ schnuppern. Da konnten wir prima Hilfestellung leisten. Marlies hatte etwas Bedenken, ob ihr nicht schlecht werden würde. Aber sie war tapfer und wollte es mal für 2-3 Tage versuchen. Wir buchten unser „Lieblingsschiff“, die Sailing Home von Euro-Charter in Sneek. Unser Termin war der 18.-25. April 2008. Marlies und Dirk begutachten die Sailing Home... Am Freitag, den 18.04.2008, fuhren wir Richtung Sneek. Nach 2:14 h kamen wir bei Euro-Charter an. Wir wurden, wie immer, von Nüssings herzlich empfangen. Nach einer Tasse Kaffee machten wir uns auf, unsere Sachen an Bord zu bringen. Nüssings brachten mich noch auf den neuesten Stand bezüglich Häfen etc. ... Dann ging es um 17:47 Uhr in Richtung Grouw los. Marlies hat nach anfänglicher Skepsis alles fest im Griff und bringt uns nach Lemmer. Über den Houkesloot und PMK (Princess-Margriet-Kanal) fuhren wir über das Sneeker Meer nach Grouw. Es war eine kurze Etappe, die nach 11,5 km und 1:43 h Maschinenstunden, um 19:30 Uhr absolviert war. Der Wind blies aus SO und schaffte an die 4-5 Bft. Da zu diesem Zeitpunkt die neuen Anleger von Grouw noch nicht fertig waren, fuhren wir um Grouw herum und legten uns in den „alten“ Passantenhaven von Grouw. Hier ist man in einem kleinen Hafen untergebracht. Die eventuell aufkommenden Wellen der Berufsschifffahrt auf dem PMK und dem Pikmeer, bekommt man hier nicht ab. Wenn man so wie wir allerdings Pech hat, ist genau an dem Tag, an dem man in diesem Hafen liegt, eine Diskothekenveranstaltung. Das Schiff, das die Jugendlichen abholt, fährt morgens um ca. 3 Uhr los. Dann befinden sich ca. 300 Jugendliche an Bord des Schiffes. Die Lautstärke ist dementsprechend. Also nichts für geräuschempfindliche Mitmenschen. Nach einer halben Stunde ist der Spuk aber auch schon vorbei und man kann weiter schlummern. Marlies am ersten Morgen an Bord der Sailing Home in Grouw. Am Morgen bezahlten wir 15 Euro Hafengebühr, da wir ja abends vorher erst relativ spät im Hafen lagen. Dann hat der Hafenmeister in der Regel schon Feierabend. Den Abend verbrachten wir im „Porkys“ bei Spare-Rips und Garnelen. Am Samstag dem 19. Mai 2008, fuhren wir um 11:30 Uhr los. Da wir erst um ca. 14 Uhr einen Zwischenstopp bei Euro-Charter in Sneek eingeplant hatten (Gabi aufnehmen, kam einen Tag später), fuhren wir noch ein wenig durch das Naturschutzgebiet Prinsenhof mit seinen schönen Kanälen. Als wir um 13:45 Uhr in Sneek ankamen, wartete Gabi bereits auf uns. Nach einen großen „Hallo“ meinerseits, luden wir Gabi`s Sachen an Bord. Dirk fuhr im Hafen von Euro-Charter das Ablegemanöver, was auch prima klappte. Wir fuhren nun nach Lemmer. Marlies und Dirk begrüßen Gabi und Bella, die nachgekommen sind. In Lemmer kamen wir um 16:23 Uhr nach insgesamt 4:30 h Tagesmaschinenstunden an. Wir lagen im Gemeindehafen vor Lemmer. Hafengebühren haben wir nicht bezahlt. Der Hafenmeister war weder an dem Abend, noch am darauf folgenden Tag anzutreffen, obwohl ich mich mehrmals bemüht hatte, Geld loszuwerden. Frei nach dem Motto: "Kunde droht mit Zahlung..." Die Geschäfte zum Bummeln machen Samstags bereits ab 17:00 Uhr zu. Sonntags sind die Geschäfte natürlich auch nicht auf, also rechtzeitiger Einkauf ist angesagt. Die Supermärkte haben länger auf als 17:00 Uhr. Ein Graureiher in Hafen von Lemmer direkt am Schiff... Als wir zurück auf das Schiff kamen, vernahmen wir ein stetes, surrendes, klackendes Geräusch an Bord. Nach kurzem Suchen wurde ich fündig: Die Abwasserpumpe für die Duschen an Bord, eine Membranpumpe, lief im Dauereinsatz. Nachdem wir die richtige Sicherung gefunden hatten, war Ruhe an Bord. Da wir oft auch in den Yachthäfen duschen, war der Nicht-Einsatz der bordeigenen Duschen nicht weiter dramatisch Zur Not hätte ich die Sicherung wieder eingeschaltet. Die Familie Nüssing wäre sicherlich bereit gewesen, den Fehler zu beheben, aber so wichtig war es ja nun auch nicht, als das wir daraus einen Notfalleinsatz hätten machen müssen. Am Sonntag, dem 20. April 2008, machten wir uns um 11:30 Uhr auf den Weg Richtung Norden. Für den späten Nachmittag war der Crew-Wechsel vorgesehen. Unser Plan war es, über Woudsend, Sloten und Ijlst nach Sneek zu fahren. Da ich einen weiteren „Skipper“ an Bord hatte (Dirk), fragte ich ihn, ob er nicht die Ablegemanöver fahren wollte. Unser zweiter Skipper Dirk am Steuer der Sailing Home Gesagt, getan. Sowohl in Lemmer, als auch in Woudsend, wo wir einen Zwischenstopp auf einen Kaffee einlegten, manövrierte uns Dirk sicher aus dem Hafenbecken. Bei der Gelegenheit konnte Dirk gleich das Ablegen mit Hilfe der vorderen Spring üben. Ein klasse Manöver, um auf engem Raum abzulegen. Kleiner Zwischenstopp in Woudsend, nach der Erstürmung der Snackbar Nachdem wir Woudsend verlassen hatten, fuhren wir weiter Richtung Ijlst. Als wir in Ijlst ankamen, fragte uns der Brückenwärter, ob wir nach Sneek wollten. Als wir ihm sagten, dass das unser Ziel wäre, teilte er uns mit, daß die erste Brücke vor Sneek wegen Umbauarbeiten gesperrt sei. Wir mussten also wieder umkehren und einen weiten Bogen Richtung PMK zu fahren. Um 17:45 Uhr kamen wir in Sneek an. Wir hatten bis dahin 43 km zurückgelegt. Hier verabschiedeten wir unsere erste Crew. Christoph, Marlies und Dirk fuhren schon wieder nach Hause, da sie leider nicht länger bleiben konnten. Kaum 15 min. später traf die Crew 2 ein und konnte sofort an Bord gehen. Nach einer Einweisung in das Schiff, bzw. Wiederholung der sicherheitsrelevanten Themen (nicht Rennen, etc. …) ging es auch gleich wieder los. Wir starteten um 19:00 Uhr von Sneek und fuhren erneut nach Grouw, diesmal halt mit der 2. Crew. Nach 1:15 h und weiteren 12 km fuhren wir erneut den kleinen Passantenhafen von Grouw an. Insgesamt lief die Maschine 7:00 h für 55 km. Marvin hat Spaß für zwei, Gabi macht sich auf den Weg nach Grouw. Da es abends etwas schattiger war, haben wir 2x 0,50 Euro für Strom an der Energiesäule eingeworfen, so konnten wir die Dieselheizung mal ordentlich beanspruchen. Für die Duschen im Hafen mussten wir 1 Euro bezahlen. Abends gingen wir zum „Porkys“ in Grouw. Die Hafengebühren betrugen 15 Euro für 4 Erwachsene, 1 Kind und einen Hund. Montags, den 21.04.2008, ging es um 11:30 Uhr los. Erstes Etappenziel war Joure. Bereits 1:15 h später waren wir im Hafen von Joure. Einen Spaziergang durch den Ort beendeten wir an einer Snackbar. Um 15:00 Uhr fuhren wir aus Joure weiter nach Sneek. Hier setzten wir meine Frau Gabi ab. Sie musste Dienstag schon wieder arbeiten. Das war eine blöde Situation. Selber kann man noch ein paar Tage Urlaub auf dem Schiff machen, aber seine eigene Ehefrau muss man nach Hause fahren lassen. So eine Situation werden wir in Zukunft vermeiden. Echt blödes Gefühl gewesen. Martin, nur beim Buddha bringt das Glück! :-) Nachdem wir meine Frau verabschiedet hatten, fuhren wir weiter. Wir wollten unbedingt weiter in den Ort Sneek fahren. Nach 15 Minuten Fahrt hatten wir einen schönen Liegeplatz gesichtet. Martin, Christine und Marvin machten beim ersten Anlegemanöver ihres Lebens sehr gut mit und es gelang prima. Insgesamt hatten wir an diesem Tag 32,5 km zurückgelegt, die Maschine lief 2:45 h. Abends gingen Giessmanns und ich beim Chinesen im Aqua Village essen. Eine Übernachtung in Sneek kostete uns 9 Euro, inklusive Strom. Die Duschen in der Nähe des Hafenmeisters kosteten 0,50 Euro/8 min. Unser Liegeplatz in Sneek. Die hässliche Halle existiert nicht mehr. Sie ist einem großen Parkplatz gewichen Am Dienstag, dem 22.04.08, fuhren wir nach Lemmer. Die Leinen lösten wir um 11:15 Uhr. Bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen um die 18 Grad kamen wir nach 2:00 h in Lemmer an. Obwohl es ja erst das zweite Anlegemanöver für meine neue Crew war, klappte es auch in Lemmer hervorragend. Wir lagen mal wieder im Gemeindehafen von Lemmer. Hier sind die Duschen top, und man ist etwas ruhiger gelegen. Für die Übernachtung zahlten wir 16,40 Euro Hafengebühren. Duschen kostet immer noch 0,50 Euro für ca. 8 min. 27 km schrieben wir ins Logbuch als Tagesleistung. Am Strand von Lemmer konnten Marvin und Martin auf dem Spielplatz nach Herzenslust toben. Eingekehrt sind wir „ausnahmsweise“ mal wieder im „De longe Piet“. Familie Giessmann am Strand von Lemmer Marvin und Papa Martin Am Mittwoch, dem 23.042008, fuhren wir von Lemmer um 9:45 Uhr los und kamen über Sloten nach Woudsend. Dort legten wir eine kurze Pause ein. Nach 1,5 h fuhren wir weiter und konnten auf den Kanälen sogar ein MOB (Man over Bord!) Manöver fahren. Dabei verlor Martin seine Basecab, so dass wir anschließend noch eine COB (Cappi over Bord) gefahren sind. Nachdem wir die Kopfbedeckung eingesammelt hatten, ging es weiter nach Balk. Der Ort bietet neuerdings auch einen Yachthafen, wir legten uns aber kurz vor den Ort. So mussten wir nicht so weit in den Ort laufen, da ansonsten ein 15 minütiger Fußmarsch angesagt ist. Für die Übernachtung direkt vor Balk bezahlten wir 10 Euro Liegegebühren (kein Strom, keine Duschen). Auf dem Tacho hatten wir 28,5 km bei 4 h Motorlaufzeit. Ich hatte eine Wette mit Martin laufen, dass er das Schnitzel Hans nicht aufbekommen würde. Der Mann hat versteckte Qualitäten! Keine Ahnung, wo er das Schnitzel hingepackt hat, aber er hat alles aufgegessen. Und das Schnitzel ist kein geplättetes Etwas, da muß man schon richtig schneiden. Sogar die Kartoffeln, das Gemüse, das Brot! Alles weggeputzt! Respekt! Ich habe es gerne bezahlt… :-) Es gab sogar noch ein Softeis... Martin beim "Einlösen" der Wette, Schnitzel Hans vor sich... Am Donnerstag, dem 24.04.2008, fuhren wir erneut nach Grouw. Marvin wollte dort unbedingt noch einmal hin. Sein Wunsch, mein Befehl. Also machten wir uns von Lemmer aus um 9:30 Uhr auf den Weg. Bei km 72 legten wir am PMK eine kleine Mittagspause ein und machten Dosensuppen warm. Nach einer halben Stunde ging es weiter. Marvin als "Aushilfsskipper" In Grouw legten wir um 14:20 Uhr fast am gleichen Anleger des kleinen Passantenhavens an, an dem wir ein paar Tage vorher schon festgemacht hatten. Die Hafengebühr von 15 Euro zahlten wir beim freundlichen Hafenmeister. Der guckte zwar etwas sparsam, als er uns schon wieder sah, aber das war uns egal. 31,5 km hatten wir diesmal notiert, bei 4:15 h Maschinenlaufzeit. Unser letzter Abend auf der Sailing Home in Grouw Am Freitag, dem 25.04.2008, fuhren wir um 9:00 Uhr Richtung Heimathafen in Sneek. Wir ließen es ziemlich ruhig angehen, Marvin hat die Sailing Home auch auf dem PMK gefahren. Nach 2:15 h kamen wir in Sneek an und übergaben die Sailing Home vollgetankt und ohne Kratzer an Euro-Charter. Insgesamt hatten wir in der Woche 247 km zurückgelegt und dafür 28:43 h gebraucht. Das macht eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 8,59 km/h. Aufgrund des Crew-Wechsels ergeben sich beim Spritverbrauch erstaunliche Unterschiede: Crew 1: 107,34 l getankt, 16 h gefahren ==> 6,71 l/h (Wir mussten wegen Zeitnot das ein oder andere Mal den Hebel auf den Tisch legen. Crew 2: 49,3 l getankt. 12,75 h gefahren ==> 3,87 l/h (Dieser Wert ist nur durch konsequentes langsam fahren (1000-1200 rpm) entstanden. Und Marvin, hat es Dir gefallen? Klar, wann fahren wir wieder mit der Sailing Home?
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